Samstag, 10. August
Nun ist es also so weit, dass wir in die Türkei einreisen werden. Zuvor nutze ich noch das ländliche Umfeld um meine 10km in einem Morgenlauf abzuspulen. Etwas groggy da meine Frau und ich am Vorabend den Wein recht genossen haben.
Eine kleine Skurrilität entdecke ich beim Laufen. Mitten ins Niemandsland wurde ein hochmodernes Museum mit Hilfe von Japan gepflanzt. Kein Mensch kennt das und die Angestellten langweilen sich. Sogar das Japanische Prinzenpaar war bei der Eröffnung da. Das Geld wäre in Bildung, Kinderversorgung oder was weiss ich wohl etwas besser aufgehoben gewesen.
Zeitig versuchen wir abzureisen da wir nicht wissen wie es sich an der Grenze verhält. So verlassen wir als das gemütliche, herzliche Plätzchen und starten Richtung Grenze. LPG wird nachgetankt da ich nicht weiss wie gut die Versorgung sein wird.
An der Grenze ist nicht allzuviel los aber wir sehen schon, dass es etwas dauern wird.
Besonderheit ist, dass zusätzlich zum Reisepass auch die Fahrzeugpapiere und grünen Versicherungskarten (ACHTUNG! TR darf nicht durchgestrichen sein!) kontrolliert werden. Ausserdem wird das Fahrzeug mit dem man einreist in den Reisepass eingetragen und man kann nur mit eben diesem wieder ausreisen. Alles in allem aber kein Problem und alle waren sehr freundlich wenn auch nur rudimentär dem Englischen mächtig.
Die Fahrzeugkontrolle an der Grenze erfolgt sehr professionell in einer Box wo auch unter das Fahrzeug geschaut wird. Schell, effizient und alles OK. Gleich danach fährt man an eine PTT Filiale an der Strasse um das HGS (Türkisches Mautsystem) zu kaufen. Hier tadelloses Englisch und in Euro zu begleichen. Türkische Lira hatten wir noch keine. Der HGS Streifen muss dann am Innenspiegel befestigt werden wo er automatisch ausgelesen und abgebucht wird. Geht das Guthaben zu Ende kommt eine SMS. Ist aber bei uns nicht geschehen. Braucht man auch wenn man über die Bosporusbrücken fahren will. Nachdem all diese Hürden überwunden sind gehts runter nach Istanbul. Alles gute Autobahn mit wenig Verkehr und unspannender Gegend. Ein paar witzige Schnappschüsse von der Autobahn gibts aber.
Bereits die Einfahrt Istanbul zeigt, dass es sich um eine große Metropole handelt. Der Verkehr ist zwar recht stark aber kein Problem. Die Gegenseite zeit da schon mehr Stau.
Das TomTom Navi bringt uns Pipifein zum Standplatz den wir bereits mit Spannung erwarten und der auch sensationell mitten in der Stadt liegt. Wir werden sofort ganz nett bei den Schranken reingewunken. Sofort hilft uns jemand beim Rangieren und völlig unerwartet gibts auch Strom. Dusche, WC sind natürlich schon basic aber ich habs nicht so gut erwartet. Der Platzwart bemüht sich sehr und preislich sind 80 TL für Wohnmobile und 120 für WW und KFZ voll in Ordnung (TL einfach durch 6 dividieren dann ist man halbwegs dabei). Der Platz wird rund um die Uhr gut bewacht und ausserdem bei unserem Eintreffen fast leer.
Voller Spannung machen wir uns trotz der Reise sofort auf in die Stadt und sind auch sofort begeistert. Man elrnt Istanbul gleich von der wilden und ursprünglichen Art kennen weil man nicht sofort im touristischen Bereich ist. Es ist laut, heiss, wild, voll. Es wird gegessen, gehandelt, gebetet, die Muezzine rufen in die Stadt. So spannend. Wir lassen uns treiben da wir gar keine Plan für heute haben. Alle sind sehr freundlich. Es gibt genug Wechselstuben und so finden wir ein erstes Kaffee wo wir uns hinsetzen und mal ein bissl die Stadt sacken lassen. Einfach spannend die Einheimischen (definitiv keine Touris) zu beobachten. Der junge Kellner fragt ob wir WiFi haben wollen und tippt gleich das Passwort in mein Handy…
Gute Gelegenheit doch mal die Karte zu studieren um ein wenig einen Überblick zu bekommen.
Wir lassen uns wieder in den Strassen treiben.
Dann meldet sich auch schon der Hunger und wir finden eine Stand mit Hendln die man auf Fladenbrot serviert und einfach mit den Fingern isst. Man sitzt am Gehsteig und genisst. Das ist fotografisch schwer darzustellen aber das war einfach ein spezieller Moment. Der Standbetreiber hat auch erkannt, dass wir keine Einheimischen sind und sich sehr bemüht für uns einen Platz zu machen. Extrem nett. Auch hat er bemerkt, das wir nicht wussten was wir nachher mit unseren schmierigen Fingern machen sollten und hat uns so Zitrustücher gegeben. Wie die Einheimischen das lösen entzieht sich meiner Kenntnis.
Geflasht von den ersten Eindrücken sind wir zurück zum Stellplatz. Etwas relaxen…
War wohl ein starker Tag…:-)
Aber wir haben auch Freunde gewonnen. Mir persönlich sind ja Katzen immer lieber als Hunde und da sind wir in TR gut aufgehoben (Im Gegensatz zu BG und RO).
Die Vorfreude auf die Erforschung von Istanbul war jedenfalls schon gewaltig!