Bei einer längeren Reise gilt es auch die Technik im Blick zu behalten. Die vielen Jahre und weiten Strecken haben mich gelehrt, dass es einfacher ist daheim noch etwas zu verbessern als auf der Strecke.
Ein Wohnwagen ist etwas eher einfaches und daher überschaubar. Und vorausgeschickt. Ich hatte noch nie eine Panne mit dem Wohnwagen. Obwohl der Vorgänger ein 1980er Touring Troll war. Ja. Das Rücklichcellon ging mal flöten aber das sei verziehen und hat uns nicht aufgehalten.
Nun aber tacheles. Was kontrolliere ich vor der Abfahrt:
- Anhängekupplung:
Moderne Kupplungen haben eine Anti-Schlinger Kupplung die mit Reibbelägen ausgestattet ist. Da gibt es ein Manual vorgeschriebenes Prozedere wie man das prüfen kann. Dauert nur wenige Sekunden. Diese Anti-Schlinger Kupplungen sollen verhindern, dass der Anhänger sich aufschaukelt. Zu diesem Thema der Fahrdynamik werde ich mich später mal verbreitern.
- Reifen:
Der Reifenverschleiss eines Anhängers ist gering daher wird die Profiltiefe selten ein Thema sein. Allerdings sollte man die Reifen auf Verletzungen und VOR ALLEM auf das Alter prüfen. Reifenherstellungsdaten sind auf der Flanke zu finden. Einfach Googeln wie das zu lesen ist oder zum Fachmann fahren. Vor allem die UV Strahlung lässt Reifen altern und im Süden gibt es viel davon. Also auch selber auf Risse o.ä. achten. - Gasversorgung:
Die Gasflaschen bzw. deren Inhalt sollte man checken. Bei Kunststofflaschen kann man sehen wo der Gaspegel liegt. Stahlflaschen muss man abwiegen und dann das gewicht der Leerflasche abziehen (Ist eingestanzt). Es gibt bei Stahlflaschen 5kg und 11kg bei Kunststoff 5kg und 10kg. Es kommt auf den WW drauf an was reinpasst. Ich hab aus Gewichtsgründen grad auf 2 x 10kg Kunststoff umgestellt das die Stahlflaschen in Summe um einiges schwerer sind. Nachteil ist, dass ich im Ausland Stahlflaschen leichter umtauschen kann (auf volle). Weiters sollte man die Anschlüsse probieren und mal schnell beide Flaschen anschliessen und das Kochfeld zünden um zu prüfen ob alles funktioniert. Der Gasschlauch kann auch leicht sichtkontrolliert werden. Alle 2 Jahre muss man beim Fachman sowieso eine Gasüberprüfung machen lassen.
- Kühlschrank:
Ein wesentliches Komfortmerkmal ist ja der Kühlschrank. Den sollte man zu Hause noch einschalten (Alle drei Betriebsarten wenn möglich (12V, 240V, Gas)) damit es keine Überraschungen gibt. Eine Vorreinigung schadet auch oft nicht. Ich persönlich verwende die 12V Betriebsart während der Fahrt nicht mehr da die Kühlleistung für den Süden einfach nicht ausreicht. Ich Kühle während der Fahrt im Gasbetrieb. Dazu gibt es regeln wie und wo man das darf. Dazu mal später mehr.
- Wasserversorgung:
Die Systeme wie WWs wasserversorgt weden sind verschieden. Grundsätzlich ist Hygiene und Desinfektion ein Gebot! Unser WW hat einen Wassertank (40l) den ich wirklich erst bei Abfahrt fülle um das Wasser frisch zu halten. Die Wasserhähne aufdrehen und testen und auch (aus leidlicher Erfahrung) nachsehen ob der Abluss bzw. die Siphone alle dicht sind. Uns hat es diesen Winter einen Siphon gesprengt weil wohl noch Restwasser drinnen war das gefroren ist. Der war hinüber und durchlässig wie ein Sieb.
- Technikpanel:
Modernere WWs verfügen über ein Panel an dem man den Wasserstand, den Akkuzustand und die allgemeine Stromversorgung ablesen kann. Das mal prüfen ob noch alles passt und angezeigt wird. Sich mit der Stromversorgung seines WWs auseinanderzusetzen ist eine gute Idee. Wenn man sehr rüttelige Strassen bereist (Bosnien, Albanien) dann kanns schon mal einen Kontakt lösen. Da isses gut wenn man anschaun kann wo das ist. Mir hat es den Kontakt für die Gaszündung der Küche gelöst. Das Kochfeld kann ich auch so zünden aber den Kühlschrank? Da war ich froh gewusst zu haben wo ich nachsehen muss.
Auch die Umluft sollte man testen und die Schläuche in den Kästen kontrollieren. - Allgemein:
Ein Rundblick im WW schadet nie. Auch zu prüfen ob alles fest ist und sich keine Verschraubungen und Verbindungen lösen. Da Leichtbau in einem WW wichtig ist sind natürlich nicht alle Verbindungen so stabil wie zu Hause. Aber es ist immer einfach der noch vor Ort zu verbessern als dann irgendwo auf der Reise.LG
Auge